Besuch der Radiosternwarte Stockert durch den Alumni-Club Nordrhein-Westfalen
Der Astropeiler auf dem Stockert bei Bad Münstereifel ist Deutschlands erstes frei bewegliches Radioteleskop. Dieses konnten die Alumnae und Alumni des Clubs Nordrhein-Westfalen am 10. Juli besichtigen und sich hierbei ein Bild der historischen Anlage machen.
Den Alumnae und Alumni wurden in einem instruktiven Vortrag des ehemaligen Physikers und nunmehr ehrenamtlich tätigen Wolfgang Herrmann die Prinzipien der Radioastronomie nahegebracht und die unterschiedlichen Bereiche der Anlage erläutert. Neben dem eigenen astronomischen Betrieb bietet die Radiosternwarte Stockert Führungen für Besucher, Praktika für Studierende und Aus- sowie Fortbildungsmöglichkeiten, beispielsweise für Lehrer, an. Der Rundgang führte die rund 16 Besucher bis in die begehbare Spitze des Radioteleskops mit weitem Blick in die Eifel.
Zusammen mit einem kleineren Teleskop aus dem Jahre 1965 bildet der Astropeiler die Radiosternwarte auf dem Stockert. Mit einem Gewicht von 90 Tonnen und einem Hohlspiegel aus Aluminium-Lochblech, dessen Durchmesser 25 Meter beträgt, ist der Astropeiler eine der besonderen astronomischen Sehenswürdigkeiten der Eifel. Seine äußerste Reichweite beträgt 10 Milliarden Lichtjahre und ist in der Lage, den Andromedanebel zu erreichen. Als erstes deutsches Radioteleskop wurde der Astropeiler zwischen 1955 und 1956 auf dem Stockert errichtet und bis 1995 von der Universität Bonn und dem Max-Planck-Institut genutzt. Nach seiner Stilllegung wurde er zunächst an eine Privatfirma verkauft, 1996 erhielt er Denkmalschutzstatus. Mit dem Erwerb des Astropeilers durch die NRW-Stiftung 2005 konnte schließlich die längst fällige Sanierung erfolgen. Die Radiosternwarte sollte, neben der Beobachtung des Weltalls im Bereich der Radiowellen, auch zur Aus- und Weiterbildung genutzt werden, weshalb im internationalen Jahr der Astronomie 2009 die “Arbeitsgemeinschaft Lernort & Bildung im Förderverein Astropeiler Stockert” gegründet wurde. Seit der Wiedereröffnung belaufen sich die jährlich anfallenden Kosten der Anlage auf ca. 25.000 Euro, die unter anderem durch Spenden aufgebracht werden. Außerdem sind alle Mitarbeiter ehrenamtlich tätig.
Tief beeindruckt von der umfassenden Darstellung der Astrophysik und dem Rundgang durch die Radiosternwarte verweilten die Teilnehmer auch nach Ausklang der Veranstaltung in angeregtem Gespräch über das Gesehene und Gehörte. Bei einem späten Mittagessen im rustikalen Restaurant “Wolfsschlucht” in Bad Münstereifel konnten die Alumnae und Alumni den gelungenen Ausflug in die Eifel mit bleibenden Erinnerungen Revue passieren lassen.
Nach einem Bericht von Günther Mantell, Mitglied des Vorstands des Alumni-Clubs NRW