Berichte und Dankbriefe der Stipendiat:innen der Studienstarthilfe

Bericht Studienstartstipendium 2024

Foto: Thomas Kunz

Insgesamt wurden im Kalenderjahr 2024 drei Studienstartstipendien der Albert- Ludwigs- Universität vergeben, der Spendentopf wurde somit komplett ausgeschöpft.

Alle Stipendien wurden als Komplementär- Förderung zum BAföG in Höhe von monatlich 300€ für ein Semester vergeben. Eins wurde im Vergabezeitraum für das Sommersemester 2024 und zwei für das Wintersemester 2024/ 25 vergeben. Insgesamt wurden im Kalenderjahr 2024 5.700€ ausbezahlt, die Differenz ergibt sich durch die divergierenden Zeiträume des Kalenderjahres und der Vergabe im Semesterturnus.

Neben der grundsätzlichen Finanzierung durch das BAföG ist allen Stipendiat:innen dieses Kalenderjahres ebenfalls gemein, dass sie aus bildungsfernen Familien kommen und die ersten der Familie sind die studieren.

Eine Studentin hat eine Einwanderungsgeschichte und erst im Schulalter Deutsch gelernt. Ihre Erfahrung während der Schulzeit, auf engagierte Personen zu treffen, welche sie auf sehr individueller und persönlicher Basis unterstützt haben ist nun ihre Motivation es ihnen gleichzutun um andere Schüler:innen in ähnlichen Situationen auf dem Lebensweg zu begleiten.

Diese Motivation treibt auch einen anderen Stipendiaten an. Auch er wurde von verschiedenen Personen auf seinem schwierigen Lebensweg individuell unterstützt und gefördert und möchte nun als Jurist einen wirksamen Beitrag in der Unterstützung von benachteiligten Gruppen leisten.

Der Lebensweg der dritten Stipendiatin war seit ihrer Kindheit geprägt von Gewalt- und Missbrauchserfahrungen. Durch eine immense Willenskraft und Anstrengung hat sie sich von diesen Erfahrungen befreit und möchte nun einen Beitrag zum Schutz und Erhalt unserer Umwelt leisten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass durch das Studienstartstipendium im Jahr 2024 herausragenden Persönlichkeiten mit sehr individuellen Schicksalen der Einstieg in das Studium deutlich erleichtert werden konnte und das Stipendium einen wertvollen Beitrag zur Chancengleichheit in diesen schwierigen Lebenswegen geleistet hat.

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Bericht über den Förderzeitraum Oktober 2019 bis März 2020; Freiburg i.Br., 29.03.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu erfahren, dass mein Antrag auf finanzielle Hilfe im letzten Oktober 2019 bewilligt wurde, war eine große Erleichterung zum Anfang des Wintersemesters. Ich hatte bereits zwei kleine Nebentätigkeiten angefangen, um etwas Geld zu verdienen, ein Job in einem Immobilien Büro (ca. 200 EUR monatlich) und eine Übungsleiterpauschale-Tätigkeit im Verein RefuDocs e.V. (200 EUR monatlich).

Meine Zeit im RefuDocs – und bis jetzt – war eine große Bereicherung meines praktischen Wissens, denn es handelt sich um ein Zentrum, in dem Geflüchtete psychologische, soziale und medizinische Beratung bekommen. Meine Tätigkeit dort führe ich immer noch, speziell in der jetzigen Pandemie, da einige Kolleginnen und Kollegen zur Risikogruppe gehören und ich sie vertrete. So konnte ich im letzten Semester einen Betrag von meinem Einkommen auf die Seite legen, um durch das Sommersemester neben dem kleinen Verdienst ohne finanzielle Schwierigkeiten zu leben. Meine o.g. Tätigkeiten werde ich weiterführen, solange die Lage im Land es erlaubt.

Auf akademischer Ebene lief das letzte Semester reibungslos. Ich befinde mich nun im vierten Psychologiesemester und bin mit meinen Leistungen zufrieden. Des Weiteren bringe ich mich in der Fachschaft weiterhin ein u.a. als Vorstands- und Studienkommissionsmitglied. Darüber hinaus bin ich seit einem Jahr ein studentischer Akkreditierungsgutachter im Hochschulbereich.

Neulich wurde ich gemeinsam durch die Dekanin unseres Instituts, Frau Prof. Andrea Kiesel, und durch den ehemaligen ärztlichen Direktor der Psychosomatik, Herrn Prof. Michael Wirsching, für den DAAD-Preis für hervorragende Leistungen internationaler Studierender vorgeschlagen. Aus finanzieller Sicht bin ich leider von den meisten Stipendienprogrammen ausgeschlossen, da ich mein Studium nach dem dritten Semester gewechselt habe und finanziere mich weiterhin vollständig durch Nebenjobs. Vieles ist im Moment auch dank des neuen Virus noch nicht klar, aber ich bleibe am Ball und besuche die Webseiten der Stiftungen regelmäßig für Updates.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal herzlichst bei Ihnen für die großzügige und sehr vorbildliche Hilfe bedanken!