Alumni Club Berlin-Brandenburg - Warum moderne Messtechnik so wichtig ist: Professor Dr. Alexander Reiterer zu Gast in Berlin

Alumni Club Berlin-Brandenburg – Warum moderne Messtechnik so wichtig ist: Professor Dr. Alexander Reiterer zu Gast in Berlin

Warum moderne Messtechnik so wichtig ist:
Professor Dr. Alexander Reiterer zu Gast in Berlin

Als Kind hat er mit Lego-Steinen gebaut, jetzt entwickelt er moderne Instrumente, um die Strukturen der Welt zu erfassen: Prof. Dr. Alexander Reiterer vom Institut für Nachhaltige Technische Systeme der Universität

Alumni-Club Präsident Gerd Leutner bei der Begrüßung

Freiburg hat seine Leidenschaft für das Vermessen zum Fokus seiner Forschung gemacht. Ob Wälder, Straßen oder Gebäude – sein System, das Kameras, Laserscanner, GPS sowie Temperatur- und Luftdrucksensoren vereint, sammelt Daten, mit denen Landschaften und Objekte präzise dargestellt werden können.

Und er nimmt den Interessierten die Angst vor Künstlicher Intelligenz, die er als Werkzeug begreift. Der Freiburger Wissenschaftler führt den Alumni Club Berlin-Brandenburg und am folgenden Morgen die Bundestagsabgeordneten auf eine faszinierende Reise: Gemeinsam vermessen wir ein paar Baustellen und Strecken. Wir sehen unvorstellbar große „Punktwolken“ – basierend auf riesigen Datenmengen – die mit Hilfe eines automatisierten Verfahrens visualisiert werden können. „Die Nachfrage nach verlässlichen Messdaten ist groß“, erläutert Reiterer. „Doch dafür müssen diese Daten nutzbar sein.“

Professor Dr. Alexander Reiterer u. Alumna Elena Griepentrog

Er erklärt, wie Modelle des maschinellen Lernens so lange mit Daten gefüttert wurden, bis sie die dahinter stehenden Algorithmen gelernt haben und als „austrainiert“ gelten. Dann kommen die Modelle zur praktischen Anwendung. Den Mehrwert illustriert Prof. Reiterer an einem Beispiel: Die Telekom wollte 25.000 Haushalte mit schnellem Internet versorgen. Doch die Trassenplanung für den Glasfaserausbau ist komplex. Um zu wissen, wo die Kabel genau verlegt werden können, ist eine 3D-Darstellung der Umgebung nötig. Die dafür erforderliche Auswertung der Daten würde den Menschen gut 45 Tage beschäftigen. Maschinell dagegen ist die Visualisierung in knapp vier Tagen erledigt. „Da liegt der Vorteil von automatisierten Prozessen auf der Hand“, fasst der gebürtige Südtiroler zusammen.

Prof. Dr. Alexander Reiterer gibt der jungen technischen Fakultät am Flugplatz in Freiburg ein Gesicht. Da er nicht nur die Forschung voranbringt, sondern auch komplexe Systeme anschaulich erklären kann, bleiben seine Vorträge im Kopf. So sahnt er zahlreiche Preise ab und wird zum Botschafter für die enge Vernetzung zwischen Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM und der Universität Freiburg.

Text/Foto:
Dr. phil Silke Engel